Bitter
Obergärig | 4,0-7,0% vol. | 20-33 IBU | 20-30 EBC
Einführung und Geschichte
Historie
Bitter, ein klassisches englisches Ale, hat eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. In England wurden die damals beliebten Pale Ales aufgrund ihres bitteren, hopfenaromatischen Charakters auch als „Bitters“ bezeichnet, um sie von milderem Ale zu unterscheiden.
Merkmale und Eigenschaften
Bitter ist wie der stoische Gentleman unter den Bieren – zurückhaltend, aber charakterstark. Mit einer Farbe, die von golden bis dunkelbernstein reicht, und einem Alkoholgehalt von meist 4-7%, bietet es ein moderates Hopfenaroma und wenig Kohlensäure. Es wird traditionell in Fässern gelagert und bei einer Temperatur von 11° bis 14° Celsius ausgeschenkt.
Welche Arten gibt es und wie beliebt sind diese
Bitter unterteilt sich in verschiedene Typen: Leichtes Ale (mit geringem Alkoholgehalt), Session Bitter (auch als „gewöhnliches Bitter“ bezeichnet), Best Bitter (auch als „Special Bitter“), Strong Bitter (auch als „Premium Bitter“ oder „Extra Special Bitter“ (ESB) bekannt) und Goldenes Ale (auch als „Summer Ale“ oder „Blond Ale“ bezeichnet).
Geschmacksprofil
Aromen und Geschmacksnoten
Bitter begrüßt Dich mit einem ausgewogenen Mix aus malzigen und hopfigen Noten. Es schmeckt leicht süßlich mit einem Hauch von Fruchtigkeit und endet in einem trockenen Abgang. Die Bitterkeit ist präsent, aber nicht überwältigend, was Bitter zu einem harmonischen und angenehm zu trinkenden Bier macht.
Vergleich mit anderen Bierstilen
Im Vergleich zu einem Pils ist Bitter weniger bitter und hat ein subtileres Aromaprofil. Es ist nicht so malzbetont wie ein Altbier und bietet eine leichtere Alternative zu den meisten anderen hellen Bierstilen.
Die Herstellung
Typische Hopfensorten
Für Bitter werden traditionell eher bittere Hopfensorten verwendet, die dem Bier eine ausgewogene Bitterkeit und ein feines Aromaprofil verleihen. Beliebte Sorten sind etwa Fuggle oder East Kent Golding.
Typische Malzsorten
Bitter wird hauptsächlich mit hellem Malz gebraut, das dem Bier seine charakteristische Farbe und leichten Malznoten verleiht.
Besonderheiten in der Herstellung
Einzigartig für Bitter ist die Kombination aus obergäriger Brauweise und der traditionellen Lagerung in Fässern. Dies verleiht dem Bitter seine charakteristische Frische und Klarheit.
Servieren
Welches Glas
Bitter wird traditionell in einem Pint-Glas serviert, das die Farbe und Klarheit des Biers gut zur Geltung bringt. Diese Form betont die Leichtigkeit und Frische des Biers und unterstützt die Bildung einer feinen Schaumkrone.
Welche Temperatur
Bitter wird am besten bei einer Temperatur von etwa 11-14 Grad Celsius serviert. Bei dieser Temperatur kommen die feinen Aromen und die leichte Bitterkeit am besten zur Geltung.
Pairing mit Essen
Tipps für Food Pairing
Das ausgewogene Aromaprofil des Bitters macht es zu einem vielseitigen Partner für viele Gerichte:
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Zu leichten Speisen: Bitter passt hervorragend zu Salaten, leichten Fischgerichten und Meeresfrüchten.
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Mit würzigen Speisen: Die leichte Bitterkeit und Frische des Bitters kann die Schärfe von würzigen Speisen wie Curry oder scharfen Tapas ausgleichen.
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Zu Käse: Bitter harmoniert gut mit milden Käsesorten wie Brie oder Camembert.
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Mit Desserts: Probier Bitter zu fruchtigen Desserts oder leichten Gebäcken.
Bedeutung in der Craft-Beer-Szene
Einfluss auf die Craft-Beer-Bewegung
Bitter repräsentiert in der Craft-Beer-Welt die elegante Verbindung von Tradition und Moderne. Mit seinem milden, ausgewogenen Geschmack hat es viele moderne Brauer inspiriert, leichte und zugängliche Biere zu kreieren, die dennoch Charakter und Tiefe besitzen.
Beliebtheit und Trends
In der Craft-Beer-Szene ist Bitter für seine Erfrischung und Leichtigkeit beliebt. Es ist besonders bei Biertrinkern geschätzt, die nach einer Alternative zu den stärkeren und hopfenbetonteren Bierstilen suchen. Bitter verkörpert einen ruhigen, aber selbstbewussten Stil in der Welt des Craft-Beers.
Kritische Würdigung und Auszeichnungen
Expertenmeinungen und Kritiken
Bitter wird von Bierkennern oft für seine feine Balance aus Malzsüße und Hopfenbitterkeit gelobt. Es wird als ein Bierstil angesehen, der eine Brücke zwischen den leichten, erfrischenden Bieren und den vollmundigeren Stilen schlägt. Kritik gibt es manchmal für kommerzielle Varianten, die das traditionelle Geschmacksprofil zugunsten der Massenproduktion abwandeln.